Sexismus
Sexismus
Sexismus ist eine Form von Diskriminierung, die aufgrund des Geschlechts oder der Geschlechtsidentität einer Person erfolgt. Dabei werden bestimmte Verhaltensweisen, Einstellungen oder Stereotypen aufgrund des Geschlechts zugeschrieben, die dazu führen können, dass eine Person benachteiligt oder herabgewürdigt wird. Sexismus kann sich in verschiedenen Formen äußern, zum Beispiel in der sprachlichen oder körperlichen Belästigung, der Diskriminierung von Frauen oder der Ablehnung von Trans- oder intergeschlechtlichen Personen. Sexismus ist eine gesellschaftliche Problem und kann sowohl auf individueller als auch auf struktureller Ebene auftreten.
Sexismus durchzieht in Deutschland nach wie vor viele Lebensbereiche – von Kommunikation im Alltag über Familien- und Erwerbsleben bis hin zu Gewalt. Frauen erleben häufiger als Männer, dass ihre Fähigkeiten infrage gestellt, ihre Präsenz reduziert oder ihre Rolle auf vermeintlich „typisch weibliche“ Aufgaben reduziert wird. Diese Benachteiligung basiert nicht selten auf stereotypen Geschlechterrollen und tief verwurzelten Machtstrukturen, die sowohl im persönlichen Umfeld als auch institutionell sichtbar werden.


Im Kontext von Haft und Resozialisierung ist Sexismus ein Thema, das unmittelbar die Lebensrealität vieler Inhaftierter betrifft. Männer wie Frauen bringen oft Erfahrungen mit, die von patriarchalen Rollenvorstellungen, Dominanzverhalten oder sexualisierter Gewalt geprägt sind – als Betroffene, als Täter oder beides zugleich. Auch in Haft spiegeln sich diese Muster wider: in Sprache, Gruppendynamik, Machtverhältnissen oder im Umgang mit Nähe und Grenzen. Wer gelernt hat, Emotionen durch Kontrolle oder Gewalt auszudrücken, braucht Raum, um Alternativen zu entwickeln. Geschlechtssensible Bildungs- und Reflexionsangebote helfen, diese Muster zu erkennen, Verantwortung zu übernehmen und neue Formen des Umgangs miteinander zu erlernen. Nur so kann echte Resozialisierung gelingen – jenseits von Macht, Scham und Abwertung.
Das Projekt „Ausbruch nach innen“ widmet sich diesen Dynamiken. Es bietet Raum, in dem Teilnehmende über ihre eigenen Erfahrungen mit Macht, Geschlechterrollen und Ausgrenzung reflektieren können. Durch sokratischen Dialog und interaktive Methoden wird deutlich gemacht, wie sexistische Muster entstehen – in Sprache, Blicken, Strukturen – und wie diese erkannt und verändert werden können. Die Teilnehmenden werden darin gestärkt, respektvoll und gewaltfrei mit Konflikten umzugehen, auch unter schwierigen Bedingungen. So trägt das Format dazu bei, sexistische Dynamiken aufzubrechen und einen Weg zu einem vielfältigen, wertschätzenden Miteinander zu öffnen.

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