Ehrgewalt
Ehrgewalt
Gewalt im Namen der Ehre (auch „Familien“- oder „Gruppenehre“) bezieht sich auf ein System von Praktiken und Überzeugungen, die darauf abzielen, die „Ehre“ einer Familie oder Gruppe aufrechtzuerhalten oder wiederherzustellen. Dies kann sich in verschiedenen Formen von Gewalt äußern, insbesondere gegen Frauen und Mädchen, die als „Ehrenverletzung“ angesehen werden. Ehrgewalt kann physische, emotionale und sexuelle Gewalt beinhalten und ist oft eng mit kulturellen und religiösen Traditionen verbunden. Es ist eine schwere Menschenrechtsverletzung und ein dringendes gesellschaftliches Problem, das weltweit vorkommt.
Ehrgewalt ist ein weit verbreitetes Problem, das sowohl physische als auch psychische Gewalt und Unterdrückung beinhaltet und oft mit traditionellen Vorstellungen von Ehre und Geschlechterrollen verbunden ist. Laut einer Studie des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gaben 22 Prozent der befragten Mädchen und Frauen an, dass sie bereits Gewalt aufgrund von Ehrenvorstellungen erlebt haben. Bei den männlichen Befragten waren es 13 Prozent. Auch Jungen und Männer können Opfer von Ehrgewalt werden.
Ehrgewalt kann in verschiedenen Formen auftreten, wie z.B. Zwangsheirat, Einschränkungen der Bewegungsfreiheit, Drohungen, körperliche Gewalt und sexuelle Übergriffe. Besonders betroffen sind oft Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund, insbesondere aus konservativ-traditionellen Familien. Die Verursachenden sind oft Menschen aus der eigenen Verwandschaft oder enge Vertraute.
Die Auswirkungen von Ehrgewalt auf die Opfer können gravierend sein und langfristige Folgen haben, wie z.B. Traumata, psychische Störungen, Schulabbruch und Arbeitslosigkeit. Deshalb ist es wichtig, dass Schulen und Gemeinschaften sich aktiv für die Prävention von Ehrgewalt einsetzen und den Opfern Unterstützung und Schutz bieten.
Um Ehrgewalt zu bekämpfen, ist es notwendig, ein Bewusstsein für das Problem zu schaffen und die betroffenen Jugendlichen zu ermutigen, über ihre Erfahrungen zu sprechen. Schulen können dabei eine wichtige Rolle spielen, indem sie Programme wahrnehmen, die auf eine gezielte Auseinandersetzung mit der verursachenden Seite ausgerichtet sind. Durch eine enge Zusammenarbeit zwischen Schulen, Gemeinschaften und Regierungsbehörden können wir die Aufmerksamkeit auf das Problem lenken und gemeinsam dazu beitragen, dass Ehrgewalt an Schulen nicht länger toleriert wird.
Unser Projekt zum Thema Ehrgewalt hat das Ziel, Lernende über dieses ernste Problem aufzuklären und ihnen Werkzeuge und Ressourcen zur Verfügung zu stellen, um damit umzugehen. Wir setzen uns dafür ein, dass Schulen sicherere und inklusivere Orte werden, indem wir interaktive Programme anbieten, die sich auf die Prävention von Ehrgewalt und die gezielte Auseinandersetzung mit der verursachenden Seite konzentrieren.
Wir arbeiten eng mit Schulen und Gemeinschaften zusammen, um die Bedeutung von Gleichberechtigung und Respekt zu vermitteln und das Bewusstsein für das Problem der Ehrgewalt zu schärfen. Durch unsere Arbeit hoffen wir, einen positiven Einfluss auf die Schulgemeinschaft zu haben und dazu beizutragen, dass Ehrgewalt nicht länger ein tabuisiertes Problem ist.
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Wenn Sie mehr über unser Angebot erfahren möchten, nehmen Sie Kontakt zu uns auf. Wir helfen Ihnen dabei, Ehrgewalt an Ihrer Schule effektiv entgegenzuwirken.