Bandenkriminalität
Aggression
Bandenkriminalität bezeichnet Straftaten, die von einer Gruppe mehrerer Personen begangen werden, die sich zusammengeschlossen haben, um dauerhaft gemeinsam Delikte zu verüben. Grundlage ist eine feste Organisationsstruktur mit klaren Rollen, Absprachen und gemeinsamer Zielsetzung. Bandenkriminalität kann sich auf verschiedene Bereiche beziehen – etwa Drogenhandel, Diebstahl, Erpressung oder Gewalt. Sie beruht häufig auf Loyalität, Machtstreben und dem Bedürfnis nach Zugehörigkeit innerhalb der Gruppe.
Bandenkriminalität ist im Justizvollzug kein fernes Phänomen, sondern Teil vieler Biografien und Dynamiken im Haftalltag. Einige Inhaftierte bringen Erfahrungen aus hierarchischen, machtorientierten Gruppen mit – Strukturen, die Schutz, Status und Zugehörigkeit versprechen, aber auf Kontrolle, Angst und Gewalt beruhen. Diese Loyalitäten wirken im Vollzug weiter: Sie beeinflussen Verhalten, Gruppenkultur und Konfliktlösungsmuster und erschweren individuelle Entwicklung. Für die Einrichtung entsteht so ein Spannungsfeld zwischen Sicherheit, Vertrauen und der Aufgabe, neue soziale Lernräume zu öffnen.


Die Symptome zeigen sich in festen Loyalitätsbindungen, Machtspielen und ritualisierten Formen von Dominanz und Abgrenzung. Respekt wird oft über Einschüchterung definiert, Zugehörigkeit über Anpassung und Konfrontation. Unter diesen Bedingungen wird Kooperation riskant, Offenheit als Schwäche gelesen und Veränderung zum Loyalitätsbruch. Das Ergebnis ist ein Klima aus Misstrauen, Schweigen und erhöhter Gewaltbereitschaft – ein Kreislauf, der sich ohne gezielte Intervention fortsetzt.
„Ausbruch nach Innen“ setzt genau hier an. Das Projekt bietet einen geschützten Rahmen, in dem Inhaftierte eigene Werte, Rollenbilder und Loyalitäten reflektieren können. In dialogischen Einheiten werden Alternativen zu Machterhalt und Gruppendruck erarbeitet: Klarheit statt Einschüchterung, Respekt statt Kontrolle, Haltung statt Reflex. Ziel ist, innere Stabilität und soziale Verantwortung zu fördern – damit Zugehörigkeit künftig nicht mehr Abhängigkeit bedeutet, sondern bewusste Entscheidung und Selbstführung.

Kontakt
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