Islamismus
Islamismus
Islamismus ist eine politische Ideologie, die den Islam als Leitkultur und Rechtsordnung für Staat und Gesellschaft fordert. Dabei werden häufig radikale Positionen vertreten, die eine gewaltsame Durchsetzung der islamischen Normen und Werte befürworten und dabei auch vor terroristischen Mitteln nicht zurückschrecken. Der Islamismus grenzt sich oft von moderaten islamischen Strömungen ab und vertritt ein antiwestliches Weltbild, das den Konflikt zwischen Islam und Westen betont. Die Ideologie des Islamismus ist umstritten und wird von vielen als Bedrohung für die freiheitliche Gesellschaftsordnung angesehen.
Islamismus ist ein ernstes gesellschaftliches Problem, weil er religiöse Überzeugungen in ein politisch-ideologisches Machtinstrument verwandelt. Er fördert ein Denken in absoluten Wahrheiten, trennt die Welt in Gläubige und Ungläubige und rechtfertigt in seiner extremen Form Gewalt als Mittel zur Durchsetzung vermeintlich göttlicher Ordnung. Diese Haltung zerstört Vertrauen, schürt Angst und untergräbt die Grundlagen einer offenen, pluralen Gesellschaft. Besonders gefährlich ist, dass islamistische Ideologien oft dort ansetzen, wo Menschen nach Orientierung, Zugehörigkeit oder Bedeutung suchen – und so Anfälligkeit für Radikalisierung entsteht. Islamismus ist damit nicht nur eine Bedrohung für die Sicherheit, sondern auch für das friedliche Zusammenleben und die Werte der Demokratie.


Auch im Justizvollzug und bei Resozialisierung ist das Thema Islamismus relevant: Inhaftierte mit islamistisch motivierten Einstellungen oder Rückkehrer aus islamistischen Konfliktzonen bringen ein hohes Konflikt- und Gefährdungspotenzial mit. In einer Haftanstalt kann das Bedeutungen haben – etwa durch ideologisch motivierte Gruppenbildung, Rekrutierungsversuche oder gezielte Einflussnahme auf andere Inhaftierte. Eine sichere, reflektierende Haftumgebung muss daher (1) solche Muster erkennen, (2) radikalisierungsfördernde Dynamiken unterbrechen und (3) Wege zurück in eine demokratisch orientierte Gesellschaft durch individuelle Bildungs- und Bewusstseinsarbeit eröffnen.
Das Projekt „Ausbruch nach innen“ kann in diesem Kontext einen wichtigen Beitrag leisten. Es öffnet Räume, in denen Teilnehmende ihre eigene Haltung, Gruppenzugehörigkeit und mögliche radikalisierungsbezogene Prägungen hinsichtlich Islamismus reflektieren. Über sokratischen Dialog und interaktive Methoden lernen sie, wie ideologische Mechanismen des Islamismus – wie „Wir gegen den Rest“, Absolutheitsansprüche oder Gewaltlegitimation – entstehen und welche Alternativen möglich sind. Damit fördert das Format nicht nur individuelle Befähigung zur Veränderung, sondern leistet einen Beitrag zur Sicherheit und zur demokratischen Resozialisierung.

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