Gewalt

Gewalt bezeichnet das bewusste oder unbewusste Handeln von Menschen, das darauf abzielt oder in Kauf nimmt, anderen körperlichen, seelischen oder sozialen Schaden zuzufügen. Sie kann sich in physischer Form – etwa durch Schläge oder Zwang – ebenso zeigen wie in psychischer Form durch Demütigung, Ausgrenzung oder Kontrolle. Gewalt entsteht häufig aus Machtungleichgewichten, Angst, Ohnmacht oder inneren Konflikten heraus. Sie kann offen oder subtil, direkt oder strukturell wirken und betrifft sowohl individuelle Beziehungen als auch gesellschaftliche Systeme

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Gewalthandlungen gegen Justizvollzugsbedienstete wurden im Jahr 2022 im Bundesland Bayern registriert.

Quelle: Pressemitteilung des Justizvollzugs­anstalt Bayern (2024)

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Fälle von „gefährlicher und schwerer Körperverletzung“ wurden im Jahr 2023 in Deutschland erfasst.

Quelle: Bundeskriminalamt, Polizeiliche Kriminalstatistik (2023)

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der Jugendlichen in Haft gaben an, mindestens einen physischen Übergriff erlebt zu haben.

Quelle: Bieneck & Pfeiffer / Kriminologisches Forschungsinstitut Niedersachsen (2012)

Gewalt ist eines der zentralen sozialen Probleme unserer Zeit. Sie zerstört Vertrauen, schwächt den Zusammenhalt und hinterlässt oft tiefe seelische und körperliche Spuren – sowohl bei den Betroffenen als auch bei den Ausübenden. Gewalt entsteht selten aus dem Nichts; sie ist Ausdruck von Ohnmacht, Angst, fehlender Kontrolle oder ungelösten Konflikten. Wenn Menschen keine konstruktiven Wege finden, mit Frustration, Scham oder Wut umzugehen, wird Gewalt zu einem scheinbar naheliegenden, aber letztlich zerstörerischen Mittel, um Macht oder Einfluss zurückzugewinnen.

In Haftanstalten zeigt sich das Problem in besonderer Schärfe. Auf engem Raum treffen Menschen mit unterschiedlichsten Biografien, Verletzungen und Machtverhältnissen aufeinander. Die Situation ist geprägt von Kontrolle, Hierarchie und eingeschränkter Autonomie – Faktoren, die Aggressionen verstärken und Eskalationen begünstigen können. Gewalt wird hier oft zu einer Form des Selbstschutzes, der Machtdemonstration oder der Kompensation innerer Unsicherheit. Doch die Auseinandersetzung mit dem Thema ist nicht nur für die Haftzeit selbst entscheidend, sondern auch für die Zeit danach: Wer gelernt hat, Konflikte ohne Gewalt zu bewältigen und Verantwortung für das eigene Handeln zu übernehmen, hat eine reale Chance auf einen Neuanfang – jenseits von Rückfällen, Misstrauen und alten Mustern.

Mit dem Projekt „Ausbruch nach Innen“ schafft Way of X einen konstruktiven Raum, in dem Inhaftierte ihre inneren Mechanismen — Werte, Muster, Auslöser — in Ruhe reflektieren und neu gestalten können. Durch szenische Übungen, fallbasierte Gespräche und strukturierte Reflexionsschleifen wird Verantwortung, Selbstregulation und Selbstwirksamkeit gestärkt. Der Wechsel von „innen sortieren“ hin zu „außen wirksam handeln“ ist zentral: Das Projekt fördert nicht nur Deeskalation und respektvolle Kommunikation im Vollzug, sondern legt auch eine stabile Grundlage für den Alltag nach der Entlassung – mit tragfähigen Haltungen und Verhaltensankern.

Kontakt

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