Antisemitismus

Antisemitismus

Antisemitismus bezeichnet eine feindselige Einstellung, Diskriminierung oder Gewalt gegenüber Juden aufgrund ihrer jüdischen Herkunft oder Religion. Antisemitismus kann verschiedene Formen annehmen, einschließlich der Verbreitung von Stereotypen über Juden, der Leugnung des Holocausts, der Behauptung einer jüdischen Weltverschwörung oder der Ablehnung des Staates Israel. Antisemitismus hat eine lange Geschichte und ist leider noch immer ein Problem in vielen Teilen der Welt.

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antisemitische Straftaten wurden im Jahr 2023 in Deutschland registriert.

Quelle: Bundesinnenministerium (2024)

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antisemitische Straftaten wurden im Jahr 2024 in Deutschland registriert – ein Anstieg um knapp 21 % gegenüber dem Vorjahr.

Quelle: BMI (2025)

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der antisemitischen Vorfälle seit dem 7. Oktober 2023 konnten der Erscheinungsform „israelbezogener Antisemitismus“ zugeordnet werden.

Quelle: RIAS Jahresbericht (2023)

Antisemitismus bleibt in Deutschland eine akute Bedrohung für jüdisches Leben und das gesellschaftliche Miteinander. Er manifestiert sich nicht nur in verbalen Anfeindungen, sondern auch in Straftaten — von Sachbeschädigung bis zu körperlicher Gewalt. Jüdische Mitbürger*innen erleben damit nicht bloß ein individuelles Unrecht, sondern ein Signal dafür, dass ihre Existenz als Teil der Gesellschaft infrage gestellt wird. Dieses Klima untergräbt Vertrauen, Sicherheit und Zusammenhalt – Werte, die für eine demokratische Gesellschaft essentiell sind.

Im Bereich Justizvollzug und Resozialisierung stellt Antisemitismus besondere Herausforderungen dar. In Haftanstalten wie in Nachhaft-Situationen können jüdische oder jüdisch wahrgenommene Personen stärker von rassistisch und antisemitisch motivierten Übergriffen betroffen sein – sei es aufgrund ethnischer Merkmale, sichtbarer religiöser Identität oder Zugehörigkeit zu Minderheiten. Zudem spielen Verschwörungstheorien eine zentrale Rolle: Stereotype wie „die Juden kontrollieren die Medien“ oder „die Weltverschwörung des jüdischen Kapitals“ verbreiten sich auch unter Inhaftierten, führen zu Misstrauen, Feindbildern und im Extremfall zu Gewalt. Eine Institution, die nicht nur Gewalt ver­hindert, sondern aktiv antisemitische und verschwörungstheoretische Dynamiken thematisiert und präventiv wirkt, leistet einen Beitrag zu fairer Behandlung, Sicherheit und Respekt für alle Beteiligten. Denn eine faire Haft- und Resozialisierungspraxis ist ohne Schutz vor antisemitisch-motivierter Benachteiligung infrage gestellt.

Das Projekt „Ausbruch nach innen“ schafft im Justizvollzug Räume, in denen Teilnehmende biografische Erfahrungen mit Ausgrenzung, Vorurteile und Gruppendynamiken – auch antisemitische – reflektieren können. Mittels sokratischem Dialog und interaktiven Methoden werden Mechanismen des Hasses – wie Stereotypen, Schuld- und Opferrollen oder Verharmlosung – bewusst gemacht. Zugleich lernen sie, wie sie respektvoll und gewaltfrei mit Konflikten umgehen können. So trägt „Ausbruch nach innen“ dazu bei, antisemitisches Denken und verschwörungsideologische Narrative zu hinterfragen, Empathie zu fördern und die Grundlage für ein respektvolles, aufgeklärtes Miteinander zu schaffen.

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